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Text File | 1995-05-10 | 13KB | 222 lines

FEURIGE TRAUMINSELN DER WELT
Fotoserie von Dagmar Rettig

NEUSEELAND * Insel aus Feuer und Schwefel

Neuseeland, eine Insel auf der Sⁿdhalbkugel der Erde, am anderen
Ende der Welt, besteht aus der Nord-und Sⁿdinsel und hat ungefΣhr
die Gr÷▀e der ehemaligen Bundesrepublik. Etwa 25-30 Flugstunden entfernt
erreicht man das Land der "Kiwis", die Einwohner Neuseelands, die so
genannt werden. Die beiden Inseln werden getrennt durch die ca. 25 km
breite Cookstra▀e (FΣhre!). Von Nord nach Sⁿd sind es etwa 1500 km, von West
nach Ost maximal 200 km. Die beste Reisezeit ist unser Winter, die dortige
Sommerzeit, da auf der Sⁿdhalbkugel die Jahreszeiten entgegengesetzt
zu unseren sind. Wer trotzdem im Juni/Juli verreist, sollte mindestens
fⁿr die Sⁿdinsel warme Kleidung einpacken. Fⁿr die Nordinsel sind
dann wieder luftige T-shirts notwendig. Aufgrund der Zeitzone sind
auch die Uhren ca. 11/12 Stunden umzustellen. Das hat natⁿrlich zur
Folge, da▀ die Nacht pl÷tzlich wieder zum Tag wird, und man einige
Tage mit der Umstellung beschΣftigt ist. Neuseeland lΣ▀t sich prima
mit einem Wohnmobil bereisen, hin und wieder kann man auch in Jugend-
herbergen oder Motels gut ⁿbernachten, um etwas Abwechslung zu haben.
Die CampingpΣtze sind allgemein gut eingerichtet; m÷glichst jedoch schon
morgens ⁿberlegen, wo der nΣchste Platz ist, um keine ▄berraschung
zu erleben. Achten Sie darauf, da▀ eine Heizung zum Mobil geh÷rt!
Wichtig ist auch ein Adapter (Stecker u.Kabel mitnehmen, Gegenstⁿck kaufen!)
Autofahrer mⁿssen sich auf den Linksverkehr einstellen. Im allgemeinen
ist das problemlos, nur beim Rechtsabbiegen mu▀ man achtgeben!
"Einfliegen" sollte man sinnvollerweise in Christchurch/Sⁿdinsel,
"ausfliegen" sollte man Neuseeland m÷glichst von Auckland/Nordinsel.
An Aufenthalt bietet sich eine vierw÷chige Mindestdauer an!
Neuseeland hat mehr als 3 Mill. Einwohner und 30 Mill. Schafe.
Menschen trifft man weniger, wenn man von den wenigen gro▀en
StΣdten absieht. Dafⁿr sieht man ⁿberall Schafe, die in den
Morgenstunden oftmals mit ihrem "angefrorenen" Fell einen
besonderen Blickfang darstellen. Natursch÷nheiten gibt es genug!
Die Insel weist konzentriert alle Natursehenswⁿrdigkeiten Europas
auf und sogar noch mehr: Geysire, Thermal (Schwefel)-Quellen, Fjorde,
SchΣren, SandstrΣnde, Gletscher, Vulkanismus, (Glⁿhwⁿrmchen-) H÷hlen,
Skigebiete, Boulder-Steine (!), Blow Holes an der Kⁿste, ausgeprΣgte Seen,
Wanderpfade im Tropischen Regenwald, KauriwΣlder im Norden,
Bergketten im Sⁿden, in Auckland eine sehenswerte Unterwasserwelt (!),
stechwⁿtige Sandfliegen u.v.m. Das Klima reicht von gemΣ▀igt (Sⁿden)
bis tropisch (Norden). Ausgeglichen werden die Temperaturen durch die
Insellage, so da▀ Neeseeland eigentlich ganzjΣhrig fⁿr Reisende interessant
ist. Gr÷▀ere Unterschiede gibt es zwischen der West-und Ostseite der
Inseln. Der Westen ist regenreich mit Steigungsregen, der Osten
dagegen regenΣrmer. Im Winter fΣllt Schnee, und SkilΣufer k÷nnen sich
freuen. Die Wassertemperaturen liegen zwischen 15-20 Grad Celsius.
Entsprechend des Klimas ist auch die Pflanzen- und Tierwelt ange-
siedelt. Hervorzuheben sind insbesondere die Farne, geschΣtzt werden
ⁿber 150 Arten. AuffΣllig sind die hohen Baumfarne. (Silberfarn ist
im Wappen.) Allgemein findet man viele, viele Grⁿnschattierungen
auf Neuseeland. In drei Gruppen ist die Pflanzenwelt einzuteilen:
Subalpines Buschland, Grasland und Wald. Im Norden wachsen die
"KauribΣume", die bis zu 50 m H÷he und einen Umfang von 15 m erreichen
k÷nnen.  Im Sⁿden wachsen immergrⁿne Buchen, die zum "Bush" zΣhlen.
Vor allem der Sⁿden bietet sich  fⁿr umfangreiche Wanderungen an!
Die Tierwelt ist durch die Insellage ebenfalls ganz besonders ausgeprΣgt.
Zahlreiche fluguntaugliche V÷gel gibt es, der bekannteste ist der Kiwi,
der nur nachts aktiv ist. Der Kea-Papagei ist noch erwΣhnenswert, da er
den Autotouristen oftmals negativ auffΣllt, indem er Gummidichtungen
an Autos abknabbert. Er lebt im Hochgebirge und ist relativ zutraulich. In
gro▀en Kolonien findet man Pinguine, Kormorane und T÷lpeln. Vereinzelt
sieht man Albatrosse. An der Kⁿste kann man Robben/Seel÷wen beobachten.
Die Maoris, Ureinwohner Neuseelands, vorwiegend auf der Nordinsel ansΣssig,
ursprⁿnglich als markanter Stamm mit festen Sitten, gewinnen in der
Gegenwart wieder eine bewu▀te Rⁿckerinnerung ihrer Kultur. Das Zentrum ihrer
Kultur ist Rotorua. An Souvenirs bringt man z.B. die Pauamuschel, Jadeschmuck,
Tiki-Glⁿcksbringer (Maori--Amulett), Holzschnitzereien der Maoris,
Wolle- und Lederartikel, T÷pferwaren und/oder Maori-Musik mit nach Hause.
Die Speisen sind europΣisch bzw. englisch: z.B. Fisch, Lamm, Obst (Kiwis!),
typische Landesweine und Biere. In nicht lizenzierten Restaurants kann
man seinen eigenen Alkohol mitbringen und trinken. (siehe Australien!)
Unbedingt sollte man ein "Hangi" Essen der Maoris mitmachen; verschiedene
Speisen werden auf Dampf und auf glⁿhenden Steinen erhitzt! Bezahlen
kann man bar, Kreditkarte oder per Reisescheck (kein Euroscheck!).

Nordinsel
Die gr÷▀te Stadt ist Auckland mit fast 1 Mill. Einwohnern. Die Stadt lohnt
fⁿr einen (Shopping-) Bummel. Die Queen Street /Strand Arcade ist die
HauptgeschΣftsstra▀e. Vom Mount Eden (erloschener Vulkan /196 m hoch)
hat man einen sch÷nen ▄berblick. Nicht versΣumen sollte man die
Unterwasserwelt von Kelly Tarlton, ein riesiges Aquarium. Gehen bzw. rollen
Sie durch die Unterwelt des Wassers. Faszinierend zu sehen, wenn Sie von
Robben und Haien ⁿberholt werden. Planen Sie genⁿgend Zeit ein!
Im Norden der Insel findet man weite Kauri (Fichten)- WΣlder, 1200 m bis
2000 Jahre alte Riesen (Tane Mahuta). Bei Cape Reinga k÷nnen sie 50 m
hohe Wanderdⁿnen sehen. Wer m÷chte, kann mit einem Katameran eine
beeindruckende Kⁿstenfahrt machen und James Cook nachempfinden. Es bietet
sich auch der Besuch der Waitomo- Tropfsteinh÷hle an. Auf der Halbinsel
Coromandel k÷nnen sie aufgrund der CampingplΣtze und StrΣnde einen lΣngeren
Aufenthalt einplanen. An der "hot water beach" ist es m÷glich, im Sand zu
buddeln und sich badewannenartig im warmen Wasser auszuruhen.
Das Gebiet um Roturua ist aus meiner Sicht das eigentliche Ziel der Reise.
Die Thermalquellen mu▀ man erleben. In  Mineralquellen k÷nnen Sie baden,
angeln und sich erholen. Wer Golfer ist, findet hier ebenfalls weite
Anlagen, die oftmals in den Quellen enden. Den Polynesian Pool dⁿrfen
sie nicht auslassen. Ich erinnere mich noch bildhaft daran, dort in
eine Holztonne von etwa 1,5 m Durchmesser gestiegen zu sein, um das
hei▀e Quellwasser intensiv genie▀en zu k÷nnen. Testen Sie selbst!
Fast alle CampingplΣtze und Hotels haben ihren eigenen Pool. Ein Problem ist
oftmals in der Stadt der Schwefelgeruch, der selbst aus ╓ffnungen der Kanal-
deckeln hochsteigt. Keine von mir bisher bereiste Stadt der Welt hat Roturua
mit dem "Gestank" ⁿbertroffen. Vor Ort, in Whakarewarewa (ein Zungenbrecher),
das Maoridorf, habe ich in unregelmΣ▀igen AbstΣnden die Geysire hochschie▀en
gesehen. Der Pohutu Geysir war sehr aktiv, obwohl er laut Literatur
meistens inaktiv sein sollte. Kochende Schlamml÷cher mit vielen Farb-
schattierungen (aufgrund der Schwefel- Eisenverbindungen) sind hautnah
zu erleben. Sinterterrassenf÷rmig flie▀en gel÷ste Mineralstoffe in
RinnsΣlen oder Quellen ab und stellen so manches Farbmotiv dar.
Ein Versammlungshaus der Maoris, whare whakairo, zeigt den Besuchern die
Holzschnitzerkunst der Einheimischen, die gekennzeichnet ist durch
geschwungene Spiralen und Linien; menschliche Figuren und Ornamente
haben den Zweck der Hausverzierung. (Abends werden Maori-Konzerte im
Maori-Cultural- Theatre angeboten.)
In der NΣhe von Rotorua setzen sich die vulkanischen Erscheinungen fort:
Fumarolen (hei▀e DΣmpfe und Gase), Sulfataren (schwefelhaltige DΣmpfe)
und Mofetten (Kohlendixoyd-Gas). In Waiotapu liegt das Themalgebiet
mit Lady Knox, ein Geysir, der regelmΣ▀ig morgens gegen 10 Uhr
hochschie▀t. (Mit Seifenlauge wird versucht, die WasseroberflΣche
"l÷sbar" zu machen, damit der Geysir auch "funktioniert"; schlie▀lich wird
Eintrittsgeld erhoben.) In d